Donnerstag, 14. März 2019
Aufstehen ... oder nicht - Resilienz
Die Suche nach dem Heiligen Gral, dem Stein des Weisen, sprich dem e i n e n Heilmittel, wird Menschen wohl immer umtreiben.

Im SPIEGEL las ich einen Artikel über Resilienz, was ein Begriff ist, für das Vermögen eines Menschen nach Schicksalsschlägen aufzustehen. Wem gelingt dies besser als anderen, und warum? Forscher versuchen herauszufinden, woran das liegt. Und so möglich, lässt sich daraus ein Medikament entwickeln.

Aber so einfach sei das nicht, sagen einige Psychologen. Und manche können das Wort Resilienz schon nicht mehr hören, weil es unter Druck setze, dass es doch klappen m ü s s t e, sich wieder aufzurappeln und weiter zu machen.

Alles, was ich erlebe, hat mit den Folgen von Trauma zu tun, oder mit dem Drang da raus. Mein Denken dreht sich da drum und reagiert auf die Umwelt mit mehr oder weniger Alarm. Der Stress seit Kindheit hat sich feste Bahnen gegraben. Und es ist ein außerordentlicher Aufwand, da raus zu kommen.

Das Leben ist nicht fair. Und ob jemand aufsteht oder liegenbleibt, da habe ich inzwischen Gewissheit, liegt nicht an ihr oder ihm persönlich, da ist eine Kraft am Werk, die das so oder so will.

Im Grund eines Menschen werden Entscheidungen über Leben und Tod getroffen. Diese Macht, die das veranlasst, kann man nicht sehen oder wirklich benennen, oder gar in eine Tablette pressen.

Genesung ist ein komplexes Thema. Warum die eine so und der andere so, das lässt sich zwar durchaus beschreiben, aber am Ende bleibt eine Unbekannte, der Weg unergründlich.

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Donnerstag, 7. März 2019
... ins Leben lassen
"Ich habe das Leben immer auf mich zukommen lassen", las ich heute in einer Illustrierten. Was für eine schöne Einstellung.

Für mich, die sich ihr Leben lang mit den Folgen einer traumatischen Kindheit und Jugend herum schlagen muss, ist es anders. Noch immer lerne ich zu vertrauen. Seit fünf Jahren auch dank eines "Dings", das in mein Leben kam, einfach so.

Zuerst war der Film Tribute von Panem. Dann wünschte meine Tochter Bogenschießen zu lernen. Und da gerade meine Therapie zu Ende ging, und ich wusste, dass der Bogen in Rehakliniken eingesetzt wird, war es eine Möglichkeit, vielleicht auch für mich.

So fand ich in der Nähe eine Bogenabteilung in einem Schützenverein, und wir begannen.

Besonderes Glück war, bei erfahrenen Sportschützen zu lernen, die uns alles vernünftig vermittelten.

Schnell fühlte ich, dass mich der Langbogen anzog. So wie Robin Hood wollte ich schießen.

Nach einem Jahr schenkte mir ein Kollege das Werk von Eugen Herrigel Zen in der Kunst des Bogenschießens mit der Bemerkung, dieses Buch wäre vermutlich eher was für mich, als für ihn selbst. Bingo, damit traf er bei mir ins Gold.

2016, nach einer schweren Phase mit Depression, lief ich zur Genesung täglich im Wald. Eines Tages fasste mich der Mut, meinen Bogen mit zu nehmen. Seitdem schieße ich nur noch in der Natur.

Ob Sport, Jagd oder virtuose Show, mit dem Bogen ist vieles machbar. Mehr im Verborgenen, und nicht minder komplex, ist das Schießen als

Weg zum ... Selbst sein.

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